Ursprünglich – ja, im alten Griechenland – eine bahnbrechende Idee.
Heute mehr eine Diktatur der Dummheit und der Gaunerei. Dazu ein Gedankenexperiment:
Man stelle sich eine verbindliche Abstimmung über ein arbeitsloses Grundeinkommen vor. Bei einer ausreichenden Anzahl von Leuten, die so einen Zustand gut fänden – insbesondere jene, die den intelligenten Schluss ziehen: „He, da muss ich nicht mehr arbeiten” – kann man sich das Ergebnis wohl vorstellen. Und, wie in Österreich üblich, sollte keine Mehrheit dafür sein, wiederholen wir die Abstimmung in zwei Jahren … Es ist absehbar, dass irgendwann eine Minderheit an Leistungserbringern (Steuer und Abgaben zahlende Bürger) eine Mehrheit an Leistungsbeziehern zu erhalten hätte.
Hoppla, das klingt ja fast bekannt …
Tatsächlich ist die Existenz einer Demokratie in Österreich ein Lüge. Im Arikel 1 des Bundesverfassungsgesetzes steht gerade mal:
Österreich ist eine demokratische Republik.
aber nirgends steht, dass die abgegebenen Stimmen tatsächlich gleich zu bewerten wären. Was auch nicht der Fall ist. Wer es nicht glaubt, soll – sofern dazu noch fähig – mal nachrechnen. (Stichworte: Wahlsprengel, Wahlzahl, und D’Hondt-Verfahren …)
Zusammenfassend:
Demokratie in Österreich bedeutet, dass jeder uninformierte Idiot (leider) mitreden darf, dessen Äußerung (ungeachtet der tatsächlichen Qualität) aber andererseits beliebig ignoriert werden.
Na dann.
Das mit der Demokratie ist eine schwierige Angelegenheit. Dieser Begriff ist nämlich gar nicht so einfach zu definieren. Eines der Kernelemente der modernen Demokratie ist das allgemeine Wahlrecht. Dieses allgemeine Wahlrecht ist zentraler Bestandteil zweier politischer Systeme: der modernen Demokratie und der Ochlokratie (grch. Ochlos = Pöbel). Der Unterschied besteht in folgendem:
Demokratie: Der einzelne setzt sich durch seine Wahlentscheidung für das Gemeinwohl ein.
Ochlokratie: Der einzelne setz sich durch seine Wahlentscheidung für sein eigenes Wohl ein.
Nehmen wir nur mal zwei Gruppierungen: Rentner und H4-Empfänger. Würde ein Mitglied einer der beiden vorgenannten Gruppierungen folgendes sagen:
„Eigentlich hätte ich ja gerne mehr Geld. Da aber die Gegenfinanzierung unsicher ist, verzichte ich gerne auf die Erhöhung und setze mich für das Gemeinwohl ein.“
Nein?
Dann ist seine Wahlentscheidung nicht demokratisch sondern ochlokratisch motiviert.
Jeder Mensch handelt bewußt oder unbewußt nach einem Prinzip: mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Wohlbefinden (oder Wohlstand) erreichen. Daher handeln alle Menschen egoistisch. Gesunder Egoismus (erst ich – dann andere) ist eigentlich eine gute Sache. Die Probleme beginnen dann wenn die Entscheidungen nur noch eigennützig sind und „die anderen“ nicht berücksichtigen.